LST wird 50 und zählt damit zu den dienstältesten Agenturen Luzerns. Wir blicken zurück auf die Anfänge von LST und zeigen, wie sich das Unternehmen seither immer wieder neu erfunden hat.

Am 1. Oktober 1971 gründete Meinrad Schenker in Luzern eines der schweizweit ersten Fotosatzateliers. Zuvor gründete er in Zürich das ALOS-Fotosatzzentrum, um dann beim Atelier «Albert Hollenstein» in Paris die Satzabteilung auf den ersten Berthold Fotosatzgeräten Diatype und Diatronic zu schulen.

Bis zu diesem Zeitpunkt war es üblich, Texte mithilfe von Bleibuchstaben zu setzen und anschliessend zu drucken. Die neue Technologie des Fotosatzes veränderte dieses Verfahren grundlegend: Mit spezialisierten Satzgeräten konnte der Text in verschiedenen Schriften gesetzt werden. Durch das anschliessende Drucken bzw. Belichten entstand ein Film. In aufwendiger Handmontage wurden die einzelnen Textpassagen mit den gerasterten Bildern kombiniert. Durch Umkopieren in der Dunkelkammer entstand ein Offsetfilm, welcher an die Druckereien geliefert werden konnte. Nach Gutenbergs Buchdruck ist der Offsetdruck die nächste grosse Erfindung im Druckgewerbe.

Fotosatz: Mut, der sich auszahlte

Satzmaschinen waren nicht nur gross, sondern auch teuer. Die Anschaffungskosten pro Arbeitsplatz lagen damals zwischen 120'000 und 150'000 Franken. Der Mut, diese Investitionen zu tätigen, zahlte sich für Meinrad Schenker aus. Seine «LST Fotosatz» war die nächsten 20 Jahre äusserst erfolgreich. Wer sich übrigens fragt, was LST bedeutet – es ist die Kurzform von «Liebe für Schrift und Typografie».

Die Ära Macintosh

Die Einführung von Apple Macintosh Computern brachte eine weitere grosse Veränderung für die Branche: Der Mac und die entsprechende Software – womöglich erinnern sich einige noch an den guten alten PageMaker – machten es möglich, Texte und Bilder an einem Bildschirm zu layouten. Dadurch wurden unter anderem auch die Berufe des Typografen und des Fotolithografen zum neuen Berufsbild des Polygrafen vereint.

Dieses Potenzial wurde anfangs der Neunzigerjahre auch bei LST erkannt und eine «Mac-Abteilung» ins Leben gerufen. Das war der Anlass und Zeitpunkt für den Einstieg von Markus Schenker in das Unternehmen seines Bruders Meinrad.

Der Weg zur Werbeagentur

Die Weiterentwicklung der Branche schritt schnell voran und stellte LST immer wieder vor grosse Herausforderungen. Plötzlich konnte jeder, der einen Mac hatte, die Arbeiten der Druckvorstufe übernehmen. Immer wieder mussten Meinrad und Markus sich fragen, wie es weitergehen sollte. Zur Auswahl standen die Entwicklung hin zur Druckerei oder hin zum Kunden als Werbeagentur. LST entschied sich für Letzteres.

Einzigartige Werte als Konstante

Durch die hohe Verfügbarkeit von Grafik- und Druckdienstleistungen auf dem Markt, nahm deren Wert ab. Im Wettbewerb mit anderen Werbeagenturen konnte LST jedoch von zwei entscheidenden Vorteilen profitieren: Einerseits verfügten sie als etablierter Dienstleister der Grafikbranche über wertvolle Erfahrungen und andererseits behielten sie Werte wie Qualität, Geschwindigkeit sowie Kunden- und Dienstleistungsorientierung bei.

Werbeagentur mit Internetkompetenzen

Zum klassischen Angebot im Printbereich kam Mitte der Neunzigerjahre das Internet hinzu. Sehr früh produzierte LST die ersten Webseiten – lange, bevor es Internetagenturen gab. Dies war ein wichtiger Schritt, mit dem sich LST von klassischen Werbeagenturen differenzierte.

Eine Agentur im stetigen Wandel

Nachdem Meinrad Schenker 2005 in den Ruhestand trat, übernahm Markus Schenker die alleinige Geschäftsführung von LST. Eines ist seit der Gründung 1971 jedoch immer gleichgeblieben: Die stetige Veränderung der Branche. So hat sich auch die Strategie von LST immer wieder neu ausgerichtet und es sind kontinuierlich mehr Berufsbilder sowie Angebote hinzugekommen: Ein Team aus Beratern, Projektleitern, Konzeptern, Programmierern, Textern, Polygrafen und Grafikern stellt heute sicher, dass die sich wandelnden Kundenbedürfnisse abgedeckt werden.

Web im Fokus

Die frühe Entscheidung, nicht nur eine klassische Werbeagentur zu sein, sondern auch über die Kompetenzen einer Web- oder Internetagentur zu verfügen, hat sich angesichts der heute noch immer wachsenden Bedeutung des Internets bewährt. So zählt der Ausbau der Webkompetenzen neben jener für Grafik und Marketing bis heute zu den wichtigsten Pfeilern der LST-Strategie.

Das zeigt sich auch an eliasPublisher, einem von LST selbst entwickelten Online-Redaktions- und Publikationssystem. eliasPublisher hat das Ziel, die medienübergreifende Kommunikation zu vereinfachen und diese auch kleineren Unternehmen zugänglich zu machen. Seit dem Launch wird eliasPublisher stetig weiter ausgebaut und an die Bedürfnisse der Kunden angepasst.

 

Wechsel der Geschäftsleitung

Die Zukunft von LST immer im Blick, hat sich Markus Schenker bereits früh mit der Nachfolgeplanung befasst: 2016 machte er Michael Feer zum Partner. Seither baute Michael Feer seine Anteile kontinuierlich aus. Als weiterer Schritt der Nachfolgeplanung erfolgte 2018 eine Namensanpassung – aus der LST Schenker AG wurde die LST AG.

2021 übergibt Markus Schenker die Geschäftsführung an Michael Feer, bleibt jedoch ein Teil von LST und trägt weiterhin aktiv zum Erfolg bei. Michael Feer wird als neuer Geschäftsführer nicht nur die stetige Weiterentwicklung der Agentur, sondern auch den Erhalt der LST-Werte sicherstellen.